Werkzeuge
Schon vor 3,4 Millionen Jahren benutzten Australopithecus afarensis (3,8 – 2,9 Mio. Jahren) scharfkantige Steine, um Fleisch von erlegten Tieren vom Knochen zu trennen und brachen mit Steinen Knochen auf, um an das Knochenmark zu gelangen. Dieses Verhalten belegt aber nur die Benutzung von Werkzeugen und nicht deren Herstellung.
Werkzeugherstellung
Die Geschichte der Werkzeugherstellung begann vor über 2,5 Millionen Jahren in Äthiopien sowie in Tansania (Olduvai-Schlucht, Rift-Valley) und wurde dem Homo rudolfensis (2,5 – 1,8 Mio. Jahren) zugeschrieben.
Die Werkzeuge aus Olduvai sowie von anderen frühen afrikanischen Fundorten beinhalten eine Vielzahl von Formen – man fasst sie unter dem Begriff »Oldowan Industrie« zusammen.
Faustkeil Kerngerät
Zu den wesentlichsten Elementen der Steintechnologien gehören Kerne und deren Abschläge.
Ihre funktionsgerechte Gestalt und scharfe Schneidekanten erhielten die Geräte durch gezielte Abschläge.
Beide Seiten eines Rohstückes wurden flächig bearbeitet und es entstand ein Kerngerät. Das bekannteste Beispiel ist der Faustkeil. Derartige, zweiseitig bearbeitete Kerngeräte sind typisch für das ältere Paläolithikum, die Zeit des Homo erectus (1,9 – 1,2 Mio. Jahren).
Abschläge und deren Weiterverarbeitung
Abschläge sind relativ dünne, einzelne Stücke, die durch die Bearbeitung des Kerngeräts herausgelöst wurden. Hunderte von Abschlägen konnten aus einem einzigen Kern abgeschlagen werden.
Schaber
Sie wurden zum Glätten oder Zerteilen von Holz, zum Enthaaren oder zum Reinigen von Häuten, zum Schneiden von Fleisch oder Früchten sowie zum Schaben von Rillen in Elfenbein, Geweih, Knochen und Stein verwendet.
Messer und Klingen
Am Ende des Jungpaläolithikums (40.000 – 10.000 Jahren) war das Federmesser aus Feuerstein ein häufiges Werkzeug. Daraus entwickelte man in der ausgehenden Altsteinzeit (30.00 – 10.000 Jahren) Pfeile, die mit Birkenpech am Schaft befestigt wurden.
Speere und Speerschleudern
Hölzerne Speere, deren Spitzen mit Feuer gehärtet wurden, waren schon durch Homo heidelbergensis (600.000 – 200.000 Jahren) vor mindestens 400.000 Jahren ausgeprägt. Ab 200.000 Jahren, in der Mittleren Altsteinzeit, begannen dann die Neandertaler komplexe Steinklingen als Speerspitzen mit Tiersehnen und später zusätzlich mit Birkenpech am Schaft zu befestigen.
Die Kombination aus Speer und Speerschleuder ist die älteste komplexe Jagdwaffe der Menschheit.
Sie waren vom Homo sapiens (seit 45.000 Jahren in Europa) vor etwa 18.000 Jahren entwickelt worden.
Pfeil und Bogen
Für die Jagd auf Herdentiere wie etwa Wildpferde oder Rentiere waren Speere und Speerschleudern zwar geeignete Waffen, mit denen die Jäger genügend Wild erlegen konnten. Die Jagd auf Einzeltiere erforderte jedoch mehr Treffsicherheit, Reichweite und Schnelligkeit. Die Entwicklung von Pfeilen kann nicht eindeutig datiert werden, da die dazugehörigen Schäfte durchaus auch zur Speerschleuder gehören könnten. Der früheste Bogen allerdings stammt vom Fundort Holmegaard. Er ist etwa 10 000 Jahre alt, besteht aus Ulmenholz und zeigt bereits einen hohen Entwicklungsstand.
Externe Links:
Interne Links:
Außerschulische Lernorte:
GSE-Team August 2016 RPK