Leitprojekt-Konzept

Erdringe_1-RessourcenEine Projektarbeit des PoWi-Leistungskurses Q3 2013 am Gymnasium Taunusstein

Das Projekt basiert auf dem Artikel „Die Erdnussfalle“ von Detlef Kanwischer aus der Zeitschrift: Geographie heute, Heft 213 vom September 2003 und dem Film „Die Erdnussfalle – Wie kommt der Hunger in den Senegal?“ von Tilman Achtnich.

In dem Artikel wird die Urasche von Hunger am Beispiel des Senegal behandelt. Wie im Artikel beschrieben gibt es vielfältige Ansätze um die Entstehung von Hunger in den Entwicklungsländern zu erklären. Die grundlegende Leitfrage des Projektes bezieht sich allerdings nicht nur auf die Auslöser und deren unmittelbaren Folgen, sondern darauf, ob sich nach 10 Jahren die Situation im Senegal nachhaltig verändert hat.

Es geht nicht um einen allgemeinen Versuch das Phänomen Hunger zu untersuchen, sondern zu erklären, inwiefern die verschieden Faktoren und Akteure auf ein Land wie den Senegal einwirken und in der Vergangenheit eingewirkt haben. Daher bleiben die Ziele dieses Projektes ähnlich wie die im Leitartikel, nämlich zu erkennen, welche Rolle die verschieden Akteure spielen und welchen Einfluss sie auf den Senegal auf wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene nehmen. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler (SuS) Zusammenhänge erkennen, aus den verschiedenen Perspektiven sich ein differenziertes Meinungsbild erarbeiten und die Frage klären, ob der Senegal noch in der Erdnussfalle steckt.

Der hessische Lehrplan sieht vor, dass in der Q3 die Themen Weltwirtschaft und Globalisierung und Entwicklungs- und Schwellenländer und ihre wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu den hochindustriellen Weltzentren behandelt werden sollen. Dabei stehen der Weltmarkt und der Welthandel im Zeichen der Liberalisierung der Märkte neben den Ursachen und Folgen der ungleichzeitigen Entwicklung in den Entwicklungs- und Schwellenländern im Fokus. Weiterhin sind die Akteure in diesem Kontext mit einzubeziehen, sowie Konzeptionen und Vereinbarungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung und Zusammenarbeit.

In der Begründung heißt es, dass die Schülerinnen und Schüler sich über Hintergründe, Fakten und Daten des Globalisierungsprozesses informieren, unterschiedliche Einschätzungen dieser Entwicklung überprüfen und die Voraussetzungen für eine kompetente Teilnahme an der Diskussion über dieses Thema schaffen. Das Projekt bietet genau diesen Ansatz und zeigt zusätzlich einen zeitlichen Vergleich, ob und wie sich die Situation am Beispiel Senegal verändert hat. Dabei lassen sich Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Entwicklungshilfe verschiedener Akteure überprüfen, sowie die Einflüsse der Liberalisierung von Märkten auf Entwicklungsländer nachvollziehen. Und bewerten.

Die SuS sollen in diesem Projekt an der Planung, der Materialsuche und am Endprodukt mit eingebunden werden, um gemeinsam dieses Projekt zu erstellen.

Ansätze zur Vorgehensweise:
Verschiedene Einstiege in die Projektarbeit sind möglich:

  • Eine Dose mit Erdnüssen und der Frage, woher die Nüsse stammen.
  • Den Begriff „Erdnussfalle“ auf eine Folie im Zusammenhang mit dem Begriff Entwicklungsländer (historischer Kontext)
  • Kartenarbeit mit landwirtschaftlichen Karten aus Westafrika (Monokulturen)

Als Basismaterial dienen die Texte und Tabellen aus dem Leitartikel, der Film, sowie Sachtexte aus Schulbüchern und der Bundeszentrale für politische Bildung. Die SuS entwickeln eigenständig Leitfragen und Arbeitsaufträge, um das Material und den Film zu erschließen. Im Planungsgespräch werden verschiednen Vorgehensweisen erörtert. Wichtig ist der zeitliche Bezug zu heute, ob der Senegal noch in dieser Falle steckt, die Frage, wie die Arbeit dokumentiert wird und welches Produkt am Ende des Projektes stehen soll. In diesem Zusammenhang können auch Expertengespräche/Interviews geführt werden, um weitere Perspektiven aufzuzeigen. Aktuelle Daten zum Senegal sind im Internet zu recherchieren und entsprechend zu bewerten.

Projektorientierter Unterricht bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten an. Wichtig sind in diesem Zusammenhang organisatorische, zeitliche und räumliche Vorgaben. Was ist unter welchen Rahmenbedingungen möglich und ist für die Lerngruppe sinnvoll?

Als Dokumentation der Arbeitsergebnisse haben sich die SuS bei dieser Projektarbeit für eine PowerPoint-Präsentation entschieden, die auch gleichzeitig das Endprodukt darstellt.

Aufgrund des engen zeitlichen Rahmens und der Fülle des Lehrplans war an eine andere Umsetzung, wie das Erstellen einer Ausstellung nicht mehr möglich. Ferner war ein Gespräch mit einem Experten der KAS in Berlin im Rahmen der Studienfahrt geplant, dass aber aufgrund terminlicher Probleme nicht durchgeführt werden konnte.

Ein schriftlicher Leistungsnachweis in Form einer Kursklausur kam abschließend vom Kurslehrer hinzu.