Leitprojekt-Konzept
Freier Welthandel – Segen und Fluch zugleich!
Die inhaltliche Grundlage für das Projekt Freier Welthandel – Segen und Fluch zugleich! in der Jahrgangsstufe 11 bildet Heft 4 der Reihe „Globales lernen – Hamburger Unterrichtsmodelle zum KMK-Orientierungsrahmen“ des Hamburger Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung vom Februar 2012 mit dem Titel „Globale Entwicklung – Wem nützt der Welthandel?“ Die Publikation enthält neben Hintergrundinformationen, Lehrerbegleitmaterialien und Hinweisen zur didaktischen Umsetzung umfangreiche Arbeitsmaterialien.
Der Projektverlauf gliedert sich in sechs Phasen. Die erste Phase besteht aus der Annäherung an das Thema. Zum Einstieg sehen die SuS drei Filme, die sich mit Aspekten des unfairen Handels in den Bereichen „Kleidung“, „Ernährung“ und „Informationstechnologie“ beschäftigen. Anschließend vergleichen sie in Teams die drei Beispiele mit dem von der internationalen Staatengemeinschaft entwickelten „Leitbild der nachhaltigen Entwicklung“.
Auf dieser Basis erarbeiten die SuS in der zweiten Phase wichtige Grundlagen des Themas. Dazu zählen die Entwicklung und Struktur des Welthandels, die hinter dem freien Welthandel stehende Idee und ihre Umsetzung sowie die Prinzipien, Stärken und Schwächen der Welthandelsorganisation WTO.
In der dritten Phase erforschen die SuS drei konkrete Fallbeispiele, denen jeweils eine provokante Frage vorangestellt ist:
- „Hühnerfilets für uns und Fleischreste für Afrika?“
- „Fast Fashion – Textilhandel ohne Menschenrechte?“
- „Wie nachhaltig sind unsere Computer?“
Die SuS untersuchen u.a. die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, erörtern das Subventionssystem der EU und analysieren ihre alltäglichen Konsumgewohnheiten und deren Konsequenzen für das Leben der Menschen in anderen Ländern.
In der vierten Phase setzen sich die SuS mit Handlungsalternativen auseinander. Sie präsentieren drei Organisationen oder Kampagnen, die sich in ihrem jeweiligen Themenfeld für zukunftsorientierte Strukturen einsetzen. Eine davon stellen sie mit deren Zielen, Grundpositionen und Arbeitsweise näher vor. Danach stellen die SuS einen Bezug zu ihren eigenen Handlungsmöglichkeiten her.
In der fünften Phase organisieren und veranstalten die SuS eine Talkshow, in der sie verschiedene Rollen übernehmen (Moderator, Gäste, Experten, Publikum) und die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit präsentieren und diskutieren. Die Talkshow wird im ersten Schritt im Klassenverband durchgeführt. Im zweiten Schritt soll sie auf der Mineralienmesse vor einem großen Publikum veranstaltet werden.
In der sechsten Phase stehen die Reflektion sowie die Überprüfung der erworbenen Kompetenzen und Lernerfolge auf dem Programm. Die SuS reflektieren dabei sowohl das gesamte Projekt in Form von Feedbackgesprächen als auch ihr eigenes Handeln und Verhalten anhand des Gelernten.